Methode - Begleitung - Tools für agiles Lernen im Unternehmen

Die agentur BLAUOHR unterstützt Unternehmen im Bereich agiles Lernen und Innovation mit professioneller Begleitung und effizienten Tools basierend auf Microsoft oder Zoho.

Für unser Konzept liessen wir uns durch die praxiserprobte Methode der Autoren Jörg Longmuss, Gabriele Korge, Agnes Bauer und Benjamin Höhne inspirieren.

Nachfolgend eine Zusammenfassung und weiterführende Links der Open-Access-Publikation* "Agiles Lernen im Unternehmen", erschienen 2021 im Springer Vieweg Verlag.

Das Buch bietet sehr spannende Ansätze zum agilen Lernen in Unternehmen, die wir mit unserem Praxis-Know-how ergänzen.

Die im Kapitel «Das digitale Support System für agiles Lernen» vorgestellten Lösungen haben uns allerdings nicht überzeugt. Die agentur BLAUOHR bietet entsprechende skalierbare digitale Lösungen im Rahmen des agilen Lernens in Kombination mit Innovationsmanagement, da es sich z.T. um ähnliche Prozesse handelt.

Lesezeit etwa 5 Minuten

Worum es in diesem Buch geht

Wie kann Weiterbildung aktuell bleiben, wenn die Entwicklung eines Seminarangebots länger dauert als der nächste technologische Sprung oder die nächste Umstrukturierung des Unternehmens? Wie kann Lernen im Unternehmen als unmittelbar sinnvoll erlebt werden und nicht als ein Anlegen von Vorräten für eine ungewisse Zukunft? Wie können Methoden der Kompetenzentwicklung so flexibel und innovativ sein, wie es die Arbeit oft schon ist?

Wie können neue Fähigkeiten so erlernt werden, dass sie möglichst direkt im Arbeitsalltag anwendbar sind? Und wie kann Lernen in einem definierten Rahmen organisiert werden, wenn das einzig Sichere oftmals nur die kommende Veränderung in eine ungewisse Zukunft ist?

Ob Produktion, Verwaltung oder Dienstleistung: Die Digitalisierung dringt in immer mehr Bereiche vor und verändert die Aufgaben und Arbeitsweisen der Menschen. Dieser Umbruch wird nicht aufzuhalten sein. Vielmehr sollten wir uns darauf konzentrieren, den Wandel zu gestalten und die neuen Tätigkeitsfelder zu erschließen.

Der Ansatz Agiles Lernen im Unternehmen

Sicher ist nur der Wandel

Der aktuelle Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft führt zu Umwälzungen in einem bislang nicht gekannten Ausmaß. Strukturen, Prozesse, Aufgabenzuschnitte verändern sich grundlegend – und dies in nahezu allen Branchen und Geschäftsbereichen. Es wird erstmalig nicht darum gehen, ein altes System aufzugeben, um in ein neues, Stabilität versprechendes System zu wechseln. Zukünftig ist von den Unternehmen und den Menschen eine neue Flexibilität gefordert, bei der es weniger um zeitlich-räumliche Verfügbarkeit geht, sondern vielmehr um ein Sich-Einlassen auf stetig wechselnde Anforderungen, Bedingungen und Situationen.

Eine innovationsgetriebene Wirtschaft braucht neben der traditionellen Organisationsarchitektur agile Teams, denn in der digitalisierten Arbeitswelt wird der Mensch vor allem dort gebraucht, wo der Umgang mit unvorhergesehenen Situationen erforderlich ist. Dies erfordert einen Spagat zwischen Stabilität und Innovation, zwischen Effizienz und Flexibilität, zwischen Unternehmensvorgaben und Eigeninitiative.

Die Aufgaben vieler Menschen werden damit zunehmend von Vielfalt, Komplexität und Eigenverantwortung geprägt sein. Kollaboration und fachübergreifender Austausch bekommen eine größere Bedeutung, Arbeitsinhalte und Arbeitsweisen werden vielfältiger und unterliegen zugleich dem stetigen technischen Fortschritt.

Die Krise der klassischen Bildungsformate

Schon länger gelingt es immer weniger, die Menschen im Rahmen ihrer Erstausbildung oder externer Seminare so auf die Arbeit vorzubereiten, dass sie im Arbeitsalltag umfassend handlungsfähig sind. Zu kurz ist die Halbwertzeit des Wissens, zu spezialisiert sind die Unternehmen, zu situationsabhängig muss gehandelt werden, zu kontinuierlich muss gelernt werden. Schon heute hat das Lernen in der Arbeit eine große Bedeutung, weil hier besser an den Arbeitsprozess und an konkrete Arbeitsaufgaben angeknüpft werden kann, was Voraussetzung für ein erfolgreiches Arbeitshandeln in einer komplexen Arbeitswelt ist. Bislang greifen viele Lernkonzepte aber noch zu kurz.

Entsprechend sind in Zukunft vor allem Lernangebote gefragt, die im Lerngegenstand, im Lernprozess und in der Haltung der Verantwortlichen ein Abbild der Arbeitswelt der Zukunft darstellen. Das flexible Reagieren auf Veränderung ist dann wichtiger als das Festhalten an einem Curriculum oder Lernplan, die Selbststeuerung der Lernenden ist wichtiger als das Schützen vor Misserfolgen. Teamleistung zählt dann mehr als individuelle Bestleistung. Selbstreflexion zum eigenen Lernprozess und die Selbsteinschätzung persönlicher Fortschritte sind dann wichtiger als Fremdbewertungen auf Basis vorgegebener Standards.

Erfahrungen mit agilen Lernprojekten

Das Agile Lernen im Unternehmen ist als didaktisches Rahmenkonzept zu verstehen. Das heißt, orientiert am Grundkonzept erfolgt jeweils die nach Thema, Zielgruppe und Rahmenbedingungen angepasste didaktische Ausgestaltung eines spezifischen Lernangebotes, eines „agilen Lernprojekts“.

Die mittlerweile sehr breite Erprobung des Ansatzes Agiles Lernen im Unternehmen zeigt deutlich, dass diese Lernform auf große Akzeptanz bei den Lernenden und den Verantwortlichen stößt – nicht nur, weil das Lernen in agilen Lernprojekten Spaß macht, sondern auch, weil es durch die besondere Kombination von Lern- und Arbeitsaufgaben mit agiler (Lern)Projektorganisation gelingt, die Menschen für die Herausforderungen im Arbeitsalltag zu qualifizieren.

Agiles Lernen im Unternehmen: Prinzipien, Ablauf, Rollen, Instrumente

Die Prinzipien

Agiles Lernen im Unternehmen ist agil, bedarfsorientiert, handlungsorientiert, qualitätsorientiert und projektiert.
 


Der Ablauf

Zum Start eines Lernprojekts treffen sich alle Beteiligten zum Kick-off, am Ende zum Kick-out. Dazwischen werden mehrere Zyklen von Planung, Etappe, Review und Retrospektive durchlaufen. Folgende Abbildung gibt eine erste Vorstellung zum Ablauf und dazu, wie die Rollen zusammenspielen.
 


Die Rollen

Das Agile Lernen im Unternehmen kennt vier Rollen. Sie können auf mehrere Personen aufgeteilt, stellvertretend oder in Personalunion wahrgenommen werden.
 


Zwei zentrale Instrumente

Zwei zentrale Instrumente agiler Lernprojekte sind Lernaufgaben und Kanban-Board, in je passender Ausgestaltung und je nach Rahmenbedingungen in digitaler oder analoger Form.
 


Nicht nur die Mitarbeiter müssen lernen auch die Organisation

Agiles Lernen im Unternehmen braucht, wenn es mehr als ein einzelnes Ereignis sein soll, seinen eigenen Platz in den internen Abläufen des Unternehmens. Hier ein Überblick über Erfahrungen, die in den Betriebsprojekten gemacht wurden, und die Schlussfolgerungen, die daraus gezogen werden können. Sie zeigen, in welche Richtung ein Unternehmen Entwicklungen erlauben und auch vorantreiben muss, um agiles Lernen längerfristig und in größerem Umfang zu ermöglichen.

Zum einen braucht es einen Raum, physisch wie zeitlich und sinnbildlich, in dem die Lernenden konzentriert arbeiten können. Zum anderen wird die Integration des Lernens in den Arbeitsprozess in vielen Fällen ein neues Zusammenspiel von Personalentwicklung und Fachabteilungen erfordern. Das betrifft sowohl die Verteilung von Ressourcen als auch die Abstimmung untereinander.

Beides wird in diesen Kapiteln näher beschrieben:

  • die Vor- und Nachbereitung des Lernprojekts und der Aufgaben in Kap. 11,
  • Anforderungen an eine Qualitätssicherung in Kap. 12,
  • die Qualifizierung der Begleiter in Kap. 13 und
  • eine zweckmäßige Infrastruktur in Kap. 14

Weitere Punkte, die für die Einführung von agilem Lernen in einem Unternehmen wichtig sind, werden in anderen Kapiteln näher beschrieben.

*4.0 International Lizenz (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de)

Download der einzelnen Kapitel des Open Access-Buch "Agiles Lernen im Unternehmen":


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